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Land unter in Südbrookmerland und Moordorf
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Erneut Starkregen in Südbrookmerland, der Ringkanal ist an seiner Belastungsgrenze. Besonders in Moordorf, Westerende, Theene und Victorbur floss das Wasser nicht mehr ab und Gewässer traten, wie so häufig in den letzten Jahren über die Ufer. Feuerwehren aus der ganzen Region, darunter aus Emden waren mit Pumpen im Einsatz. Binnen kurzer Zeit hatte es an die 100 mm Regen gegeben – zu viel für den Ringkanal und die ohnehin schon stark belastete Entwässerungssituation im tief gelegenen Moordorf. Es gab zahlreiche Wasserschäden und Anwohner waren und sind nach wie vor unzufrieden mit dem Entwässerungssystem in Moordorf und verlangen, dass die Gemeinde handelt, sodass es nicht mehr zu derartigen Überflutungen kommt.
Aufgrund der fortschreitenden Erwärmung durch den Klimawandel nimmt die Wassermenge in Form von Dampf in der Atmosphäre weiter zu, womit derartige Ereignisse immer wieder und wahrscheinlich sogar häufiger auftreten werden.
Hochwasser am Großen Meer
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Am 21.02.2022 und den darauffolgenden Tagen wurden zahlreiche Straßen und Grundstücke des Feriengebiets Großes Meer überschwemmt. Starker Regen hatte dazu geführt, dass sich extreme Wassermassen in den Niederungen Ostfrieslands und auch im Große Meer sammelten und Gewässer über die Ufer getreten sind. Einige Häuser wurden komplett überschwemmt. Die Feuerwehr und Mitarbeiter des Bauhofs von Südbrookmerland setzen Sandsäcke ein, um Schäden zu verhindern, was aber nur begrenzt gelang.
Besonders betroffen war der Hasenweg und Reiherweg an der Wiegboldsburer Riede. Die meisten der dortigen Häuser dienen als Ferienunterkünfte und sind nicht dauerhaft bewohnt. Die entstandenen Schäden waren erheblich. Auch das Technische Hilfswerk wurde hinzugezogen, um mit Sandsäcken zu helfen. Da auch die elektrischen Anschlüsse unter Wasser liegen, hatte der Energieversorger EWE die Stromversorgung abgestellt.
Der Entwässerungsverband Emden war alarmiert, da alle Gewässer im Verbandsgebiet überfüllt sind. Verschiedene Faktoren haben zu dieser Situation beigetragen: Eine Sturmflut hatte den Abfluss ins Meer stark erschwert und hohe Wasserstände außerhalb der Deiche machten das Sielen unmöglich.
Innerhalb von 6 Tagen hatte es auf bereits gesättigtem Boden 90 mm geregnet.
Orkan Zeynep
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In der Nacht vom 18. auf den 19. Februar 2022 erreichte uns nach längerer Zeit wieder ein ausgewachsener Orkan in Ostfriesland. Es gab diverse Schäden, insbesondere umgestürzte Bäume, Dachziegel, die umhergeflogen sind, sowie viele Sachschäden. Dazu ist eine schwere Sturmflut an der ostfriesischen Küste aufgetreten. Da es in den vergangenen Wochen zu starken Regenfällen gekommen war, waren die Böden aufgeweicht. Baumwurzeln hatten weniger Halt und Bäume wurden durch die Orkanböen teils mühelos umgeworfen.
Auf den Inseln wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 169 km/h erfasst, im Binnenland waren es etwa 110 bis 120 km/h. Es handelte sich also um einen für die Region "normalen Orkan", der keine Rekordwerte erreichte.
Dennoch stellt dieser Sturm einen neuen Rekord für die Wetterstation Großes Meer dar. Die Wetterstation, die im November 2013 installiert wurde, hat einen neuen Windrekord erreicht. Es wurde um eine orkanartige Böe von 114 km/h (11 bft) gemessen. Es handelt sich damit um den stärksten Orkan seit 9 Jahren. Der letzte noch schwerere Orkan, der Ostfriesland traf, war Orkan Christian im Oktober 2013.
Druckwelle Hunga Tonga
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Am Abend des 16.01.2022 erreichte uns die Druckwelle des Vulkanausbruchs von Hunga Tonga-Hunga Haʻapai, einem Vulkan im Südpazifik. Die Explosion war so enorm, dass sich eine globale Druckwelle mit Schallgeschwindigkeit ausgebreitet hat. Aus Richtung NO wurde Ostfriesland gegen 20 Uhr von der ersten Druckwelle getroffen. Zu spüren war das nicht, allerdings zeigte das Barometer einen Ausschlag bei den Luftdruckwerten an. Zunächst stieg der Luftdruck um 1 hpa an bevor er sich schnell um 2 hpa verringerte. Dies ist gut auf dem Diagramm zu erkennen (siehe unten). Um kurz vor 3 Uhr wurde schließlich die zweite Druckwelle, die schwächer ausfiel und aus Richtung Afrika über die andere Seite um die Erde wanderte, erfasst.
Superzelle und Großhagel Krummhörn
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Am Freitagabend wurde Ostfriesland von schweren Gewittern getroffen. Das schwerste Unwetter zog um 21 Uhr über das westliche Ostfriesland und es kam zu Großhagel.
Die ersten Gewitter bildeten sich am Abend über der Niederlande. Mit mäßiger Zugeschwindigkeit zogen diese in Richtung NNO und gewonnen weiter an Kraft. Eine vorgelagerte Gewitterzelle konnte sich aufgrund günstiger Bedingungen mit ausreichend Windscherung sowie sehr feucht warmer Luft zur rotierenden Superzelle entwickeln. Dabei kam es innerhalb des Gewitters zu extremen Aufwinden, die die Bildung von großen Hagelkörnern ermöglichte. Der Hagel ging überwiegend in einem Streifen von der Knock bis Leybuchtbolder nieder. Es enstanden in dem Bereich enorme Schäden in der Landwirtschaft durch abgehageltes Getreide/ Mais.
Die Bildung eines Tornados wäre gut möglich gewesen, blieb jedoch glücklicherweise aus.